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  Ili-Delta


Wallerfischen am Ili-Delta in Kasachstan
(September-Oktober 1999)

Immer wieder fahren wir zum Ili und versuchen, in den zwei Wochen die Giganten vom Delta zu fangen. Trotz viel Erfolg konnten wir den Rekordfisch über 3m noch nicht überlisten. Bis uns dies gelingen wird, werden wir weitere Reisen machen müssen.

Eine kleine Gruppe von begeisterten Wallerfischern aus Sossau / Straubing lud mich vor einigen Jahren zum Ili ein. Nachdem ich schon einige Male in Russland, Spanien, Frankreich und Jugoslawien über längere Zeit auf Waller gefischt habe, war die Herausforderung "Ili-Delta" sehr interessant. Zwischenzeitlich waren wir gemeinsam mehrmals dort, denn der Ili läßt uns nicht mehr los.



München-Wien-Alma Aty per Flugzeug, dann etwa 300km mit dem Geländewagen bis ins Delta und noch ein paar Stunden mit den überladenen Booten durch unzählige Kanäle zum Camp. Anreisedauer ca. 30 Stunden. Das Ili-Delta erstreckt sich über 80km Breite und 150km Länge. Viele Kanäle haben eine Breite von 100-150m. Dazwischen liegen endlose Schilfgürtel, Lagunen mit Seerosen und unbeschreiblich vielen Vogelarten.



Je nach Breite des Gewässers ändert sich die Fliesgeschwindigkeit. Große Kanäle fließen langsam und führen trübes Wasser. Ideale Bedingungen für den trägen Waller. Der Rapfen bevorzugt schnell fließendes und klares Wasser. Die beste Plätze sind die Einläufe, wo sich trübes und klares Wasser vermischt. Am Rand lauern beide, Rapfen und Waller. Rapfen sind auch die besten Köder für die großen und gefräßigen Waller.

Wir haben den Waller gejagt und die Schnaken jagten uns. Unbeschreiblich. Zwischen 18-21 Uhr ist es ohne Mückenschutz unmöglich, sich dort frei zu bewegen. Gefischt wird ausschließlich vom Boot. Ohne gute Boote und ortskundige Bootsführer ist es sehr gefährlich. Aus Sicherheitsgründen sind wir zuerst Flußaufwärts gefahren, und gefischt haben wir Flussabwärts. Wer dies nicht beachtet ist bei Motorschäden schnell vergessen oder landet im Balchaschsee. Da wir in mehrere Boote verteilt waren, haben wir uns bei besonderen Anlässen durch Gassirenen verständigt. Die Verständigung ist sehr wichtig, vor allem nachts. Viel Treibholz auf dem Wasser behindert die Rückfahrt. Ohne gute Bootsführer ist dies lebensgefährlich.

Um erfolgreich zu sein, benötigt man immer frischen Rapfen. Zum Glück konnten wir mit der feinen Spinnrute (Spinn-Karat) von der Fa. Sportex sehr schnell viele (5-6) Rapfen fangen. Ob mit FZ-Blinker, Spinner oder Rapfenblei ist egal, wichtig ist der richtige Ort und schnellfließendes, klares Wasser. Ich habe oft tagsüber das Wallerfischen unterbrechen müssen, um frische Rapfen zu fangen.

Für schweres Wallerfischen benütze ich eine Power Wels Rute und Monofile "Turbotroling Schnur"80 LB von der Fa. Sportex. Die geflochtenen Schnüre sind in der Strömung laut. Wir haben es getestet und sind alle zum gleichen Ergebnis gekommen. Monofile Schnüre bringen in der Strömung mehr Bisse.

Was für Rollen soll man nehmen? Shimano BTRA 6500 oder die Multirolle. Beides ist OK. Wer die Plätze gut mit der Multi Rolle anwerfen kann, ist gut beraten diese Rolle zu nehmen. Die BTR 6500 reicht von der Kraft aus, war jedoch nach dem Fischen lädiert (klack -klack Geräusch).

Wichtig ist wie überall die Ortswahl. Die besten Stellen am Morgen sind die tiefen Stellen in Innenkurven und Abends flache Stellen in Außenkurven und Stellen, an denen das Wasser durch den Schilf durchfliest.



 


Am Rande solcher Stellen sind meistens die Waller. Oft konnten wir die Waller beim Jagen auf der Oberfläche beobachten und befischen. Mit FZ-Blinkern oder Gummifischen hat man auch viele gefangen. Die Bisse erfolgten meistens nach dem Aufprall des Blinkers. Die Bisse sind ziemlich heftig, weshalb es ratsam ist, die Bremse optimal einzustellen. Das Wasser ist zu beobachten und die Stellen, wo geraubt wird, öfters anzuwerfen. Zum Grundfischen brauchten wir je nach Stelle und Strömung 150-300gr Tellerblei. Seit vielen Jahren fische ich mit einer einfachen, aber sehr sicheren Montage. Auf die Hauptschnur Turbo-Trolling 80 LB ziehe ich einen Wirbel (Tragkraft 15-20 Kg). Aus Ventilschlauchgummi (15mm Länge) entsteht ein Stopper, der das Blei nicht nach vorne verrutschen lässt. Auf der Schnur wird 20cm Ventilschlauch als Schnurschutz aufgezogen.

Der Haken wird direkt gebunden, somit haben wir nur einen Knoten an der Schnur. Mit dieser Montage konnte ich längere Zeit fischen, da die Schnur nicht beschädigt wird. Im Drill schalte ich die Rücklaufsperre aus, damit die Schnur sich nicht verdreht.

Nach dem Anbiß von größeren Wallern zeigt sich, wie gut ein Team ist. Die restlichen Ruten herausgezogen, Boot frei schwimmend und dem Fisch keine größeren Fluchten zulassen. Wenn die Montage und das Material gut sind, hat man große Chancen, den Fisch sicher zu landen. Zum Fotografieren fahren wir in flachere Zonen, wo man die Länge und Gewicht leichter feststellen kann. Danach haben wir die Fische in tiefes und Sauerstoffreiches Wasser zurückgesetzt.
Nicht alle großen Waller haben wir gewogen, da es einfach zu schwierig gewesen wäre und zu lange gedauert hätte. Ausnahme war bei dem Fisch von Hubert Reisinger (2.5m und 96 Kg). Innerhalb von 12 Tagen hatten wir 15 Fische über 2m gefangen. Wenn Sie diese Seite ansehen, werden Sie sicher sagen: Dort ist es einfach zu fischen. Die großen Fische zu finden ist nicht einfach und es bedeutet sehr viel Arbeit. Wir haben unsere Plätze nur 15-30 Minuten befischt und dann den nächsten Platz gesucht. Das bedeutet Arbeit und Ausdauer. Tagsüber 35-40° C, Abends viele Schnaken und Nachts Kälte. Das Ili-Delta ist nichts für den Tourist.


Noch ein paar Bemerkungen zu meiner Ausrüstung.
Nach dem ich sehr viele Sachen ausprobiert habe, bin ich doch bei Power Wels Ruten, Turbotroling 80 LB Schnur (Fa,Sportex) Schimano BTR 6500, Penn Senator 112H Multirolle, Haken : Profiblinker1 5/0 und Fa. Leitner 10/0 geblieben.Das sind Teile, auf die man sich verlassen und die man überall einsetzen kann.


Die Mitglieder unsere Gruppe 1999 waren:
Thomas Reisinger
Markus Reisinger
Hubert Reisinger (der Boss)
Stefan Bleyer
Slobodan Filipovic (Filip)


Wir haben am Ili-Delta super Fische gefangen und die wunderschöne Natur bewundert.Begeistert waren wir von der freundlichen Art unserer Bootsführer und deren Helfer im Camp. Der Erfolg ist nur in einem gutem Team möglich. Ili, wir kommen wieder !!!

S.Filipovic




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